Uraufführung:
04.Mai 2018 am Tanzhaus NRW
Weitere Aufführungen:
05.Mai 2018, Tanzhaus NRW
13.Mai und 14. Mai 2018, Münchner Kammerspiele
Im Tanzstück WAIGNEDEH stellen fünf Tänzer ihre Körper als Zeugen für Eindrücke und Erlebnisse zur Verfügung, die sie in den letzten Jahren bei ihrer Arbeit in Flüchtlingscamps im Süden des Tschad gesammelt haben. Sie kennen die Camps, ihre Objekte des Alltags, die Architektur von Hütten und Straßen, die Abgelegenheit dieser versteckten Städte/Dörfer, die Sorgen und Wünsche der Bewohner: Wie sich ein anderes, besseres Morgen vorstellen, wenn die Perspektiven der Gegenwart reduziert sind? Wie das Stigma des Flüchtlings loswerden? Wie an die eigenen Fähigkeiten glauben, um wieder unabhängig zu werden? Wie weiterhin hoffen dass das Camp nicht die letzte Station ist?
Die Körper der Tänzer übersetzen, was sie in den Camps gesehen, erlebt und gehört haben in eine Körpersprache, die zeitgenössischen und traditionellen afrikanischen Tanz mit den urbanen Tanzstilen Hip-Hop und Coupé-Decalé mischt. Dabei suchen sie eine andere Sicht auf die Flüchtlingsthematik als sie gegenwärtig in den Medien verbreitet wird. WAIGNEDEH widmet sich nicht dem Drama der Flucht, sondern dem Alltag im Camp und sucht eine Reflektion über Geflüchtete, die nicht von der Masse, sondern von Individuen ausgeht. Einem Individuum, das hofft und träumt, denn: Selbst wenn das Leben still steht und der Baum der Zukunft nur ein noch nicht gekeimtes Korn in der Erde ist, können Körper sich bewegen und Lähmung in einen großen Sturm voll von Emotionen verwandeln.
WAIGNEDEH wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes im Rahmen der Fonds TURN (Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern) und ist eine Koproduktion von NDAM SE NA, dem Tanzhaus NRW, den Kammerspielen München, dem Centre National de la Danse, Paris und SISK – Büro für Dramaturgie und Produktion. Das UN Flüchtlingshilfswerk des Tschad und das Institut Français des Tschad unterstützen das Projekt.
Choreographie/ Künstlerische Leitung: Taigué Ahmed // Tanz: Dakanga Hervé, Mintya Charly, Mahmat Saleh Koumbo, Djedonang Aimé, Jamal Noudjingar Theodore // Musik: Benno Heisel // Kostüm + Bühnenbild: Veronika Schneider // Dramaturgie: Sarah Israel – SISK // Künstlerische Beratung Tanzhaus NRW: Stefan Schwarz // Videodokumentation Tschad: Cyril Danina // Lichttechnik: Ulrich Eisenhofer // Produktion DE: Sabine Klötzer – SISK + Katharina Denk // Administration/ Produktion Tschad: Tai Dieudonne, Narcisse Mbaiondoum
https://www.accesstodance.de/blog/28637/perspektivwechsel-fluchtlingsdebatte
https://muenchner-feuilleton.de/2018/05/11/taigue-ahmed-kammerspiele/
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchner-kammerspiele-der-traum-vom-guten-leben-1.3973780
https://www.tanznetz.de/blog/28636/die-parallelwelt-camp
https://tanzhausnrw-blog.com/2018/05/11/ueber-waignedeh-von-ndam-se-na-taigue-ahmed/